Pressebericht Jubiläumskonzert

Zusammen mit der Stadtkapelle Furtwangen wurde ein musikalisches Feuerwerk in der Festhalle in Szene gesetzt. Beide Ensembles boten ein zündendes Programm. Dazu begrüßte die Vorsitzende des Schwarzwald-Harmonika-Orchesters (SHO), Brigitte Sauerburger, das Publikum, angeführt von Bürgermeister Josef Herdner.

Das Schwarzwald-Harmonika-Orchester (SHO) existiert bereits seit 90 Jahren – eigentlich sogar schon seit 91. Denn das Jubiläum wollte man bereits im vergangenen Jahr feiern, doch Corona ließ eine Fete nicht zu. Jetzt wurde diese nachgeholt.

Ab 1932 haben nur drei Dirigenten den 1931 gegründeten Verein geleitet, davon Otto Dufner 57 Jahre, gefolgt von Dieter Kienzler und der jetzigen Uta Borho, die fast 25 Jahre den Taktstock führt. Nach dem Konzert, das durch Dekan Joachim Sohn und den Vorsitzenden der Stadtkapelle, Volker Schwer, informativ, unterhaltsam und humorvoll moderiert wurde, spielte Helmut Winterhalder zur Unterhaltung auf.

"Concerto d’amore" auf den Leib geschrieben

Arrangements bestimmten das SHO-Programm. Die Dirigentin hatte dem Orchester das "Concerto d’amore" von Jacob de Haan auf den Leib geschrieben, um Barock von Händels Größe, modern-flotte Klänge, lyrische Momente und jazzig-rockige Elemente einzufangen. Zwei Originalkompositionen stachen hervor: zunächst die "Russische Fantasie" des schweizerischen Akkordeon-Pioniers Jörg Draeger, wobei Karin Kienzlers einfühlsames Solo zu hören war und die russische Seele mit mächtigen Klängen, Wehmut, Melancholie und tänzerischer Leidenschaft abgelauscht wurde. Jürgen Schmieders "Black Forest Travel" war daneben eine musikalische Reise durch die Heimat mit Stimmungsbildern von Bergen, Wäldern, Wildwasserfahrt, Rast sowie amüsanten Spieluhr- und Kuckucksklängen sowie glücklicher Rückkehr.

Auf Italienreise folgt Rock-Medley

Ins schöne Italien führte der Sinfoniemarsch "Il Colosseo" von Kees Vlak, der hier als Luigi di Ghisallo firmierte und tänzerische Leichtigkeit, Bläsereinsätze, verträumtes Trio und einen grandiosen Schluss bot. Mit "Bon Jovi in Concert" verlegte man sich auf Mainstream-Rock, wobei bekannte Titel der Gruppe wie "Runaway", "Livin’ on a prayer", "Bed of roses" und "It’s my life" farbig erklangen. Mit dem für das SHO schon legendäre "Bella ciao" und der Zugabe "Flying" wurde die Bühne für die Stadtkapelle frei gemacht.

Knalleffekt und Westernromantik in Blasmusik verpackt

Wendig und lebendig führte Timo Hieske die üppige Blasmusik. Begonnen wurde mit "Sempre unita", einem Marsch mit schmetternden Fanfaren, der vereinend wirkte. Heraus ragte das James-Last-Medley "Danke Hansi" mit kurzen Einblendungen in unvergessliche Musiktitel wie "Hitparade", "Happy heart", "Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung", "Happy music" und "Games that lovers play".

Mit Knalleffekt, Westernromantik, innerer Tragik und Gipfelstürmen waren die "Alpine inspirations" ausgestattet, und ein sinfonisches Gedicht wurde mit mythisch-astronomischen Versen, den geschenkten Röhrenglocken der Bürgerstiftung und ansprechendem Oboensolo der "Cassiopeia" vorgetragen. Das Ende wurde mit "leichtem Blut" des Walzerkönigs, "einer letzten Runde" und schließlich dem Badnerlied besiegelt.

9.10.2022/Siegfried Kouba/Schwarzwälder Bote

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