Jahreskonzert 13. Oktober 2018 - Jubiläum Dirigentin Uta Borho

Gäste: Hohner-Akkordeonorchester Trossingen e.V.

Leidenschaftlicher Griff in die Tasten / Bericht von Siegfried Kouba

"Begegnungen" hieß der Titel des Jahreskonzertes des Schwarzwald-Harmonika-Orchesters (SHO) in der Festhalle. Vorsitzende Brigitte Sauerburger konnte ein großes Auditorium begrüßen.

Bewundernswerte, eingängige und vielfältige Akkordeonmusik wurde geboten und stimmungsvoll gab es unter Leitung von Uta Borho mit "Out of Africa" den Auftakt. Sabine Moosmann, die kurzfristig die Moderation übernahm, trug Biografisches von Karen Blixen vor, wozu die einfühlsame Musik des SHO hinein klang. Höhepunkt wurde "Viktor’s Tale", wobei Sabrina Michelfeit mit ihrer Klarinette glänzte. Osteuropäisches Flair wurde mit Klezmerklängen transportiert. Mit scharfem, dunklem Ton, gekonnten Läufen, kecken Passagen und einer mit Ruhe ausgeführten Kadenz gefiel die Solistin. Bestens war die Verständigung mit dem Orchester. Ein literarischer Hit war Mark Twains "Die Abenteuer des Tom Sayer & Huckleberry Finn". Das SHO setzte die Erlebnisse in moderner Musiksprache von "Missisippi" bis "Wieder auf Achse" um. Der Traum einer friedlichen Welt wurde mit de Haans "Free World Fantasy" bei majestätischem Einstieg, schwelgenden Gefühlen, Märschen und triumphalem Schluss verwirklicht. Frühlingshafte Frische wehte mit dem "Tango Primavera" in die Festhalle, und ein Filmdokument wurde mit den lebendigen Schilderungen vom "Fluch der Karibik" vermittelt. Passend war die Abschieds-Zugabe "Para una despedida", bei der nochmals die solistische Klasse Sabrina Michelfeits zu hören war.

Der zweite Konzertteil gehörte ganz dem Hohner-Akkordeonorchester Trossingen. Emotional und expressiv gestaltete es sein Programm. Johannes Baumann leitete, mit oder ohne Taktstock, aber voller Leidenschaft das professionelle Ensemble mit virtuosen, klangschönen und solistisch geprägten Vorträgen. Da gelang die schillernde Ouvertüre zu "Pique Dame" genauso wie die programmatische "Moldau" von Smetana von plätschernden Quellen bis zum Ende in der Elbe – ein effektvoller Akkord-Schluss nach einer Generalpause.

Aus Dvoráks 18 Slawischen Tänzen wurde der in c-Moll ausgewählt, vorgetragen mit böhmischem Schwung. Vielfalt bewiesen die Variationen über "Sur le pont" unter Einbindung weiterer französische Volkslieder.

Beeindruckend waren auch die "Porgy & Bess-Fantasie", der Smetana-Tanz mit "Ermüdungs-Gag", der Big-Band-Sound des "Hummel-Nuß-Boogie" und der fetzige "Soul Bossa Nova".

Schwarzwälder Bote/16. Okt. 2018/ Siegfried Kouba

Abwechslungsreiche Musik mit Klängen von Afrika bis in die Karibik bietet das SHO unter Leitung von Uta Borho.

Foto: Kouba, Schwarzwälder Bote

Zu Aktuelles